Aubrey Pomerance [Leitung]

"Obwohl die Sammlung erst in den 80er Jahren entstanden ist, ist sie bereits eine wichtige Quelle der wissenschaftlichen Forschung. Das Jüdische Museum Berlin ist bestrebt, das Archiv kontinuierlich auszubauen und weitere Porträts, persönliche Dokumente, Erinnerungsstücke, Zeremonialobjekte und Kunstwerke zu erwerben."

"Das Archiv des Jüdischen Museums verwahrt etwa 700 Konvolute von Dokumenten, Fotos und Erinnerungsgegenständen zu Einzel- und Familienschicksalen, vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichend. Das Museum legt großen Wert darauf, das Schicksal der weniger und gar nicht berühmten deutschen Juden zu dokumentieren. Das Archiv ist der Ort, an dem deren Zeugnisse gesammelt und bewahrt werden. Umfangreiche Nachlässe betreffen das bürgerliche Leben während des Kaiserreiches, die Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Tätigkeiten in den unterschiedlichsten beruflichen Bereichen - als Ärzte, Musiker, Künstler, Rechtsanwälte, Sportler, Innenarchitekten und Unternehmer. Besonders eindrucksvolle Zeugnisse enthält das Archiv zu Familienschicksalen in der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung, darunter Dokumente zur Auswanderung und dem Leben im Exil, letzte Nachrichten der später Ermordeten, und Briefwechsel mit den Entschädigungsbehörden nach 1945.
Die Archiv-Sammlungen werden durch mündliche und briefliche Erinnerungen ergänzt, als wichtiges zusätzliches Mittel zum Verständnis jüdischen Lebens in Deutschland."